…Dabei lassen die einzelnen Werkstationen der umfangreichen Einzelausstellung einen konsequenten Stilwandel erkennen, der zu eigenständigen Positionen führt. Stehen am Anfang seiner Entwicklung farbintensive Stadt- und Landschaftsbilder, so befasste sich Piwarski dann lange Zeit mit menschlichen Figuren, die er als vage Silhouetten aus der dichten Farbsubstanz hervortreten ließ.
Den Schritt zur gegenstandslosen Malerei vollziehen schließlich seine jüngsten Großformate, die aus dunklen, bedrohlichen Tönen und statischen Formen entstehen. Ganz der abstrakten Komposition verpflichtet, hat Piwarski die konkreten Motive seiner Umwelt hinter sich gelassen, um stattdessen Zahlen, Buchstaben und geschriebene Wörter in die geometrischen Flächenraster zu integrieren. Nicht als Bedeutungsträger, sonder als freies Baumaterial verwendet und nutzt er heute Schrift und Sprache wie früher die Mauern und Wände seiner Städtebilder.
Dass ihm der schrittweise Werdegang zu großen Erfolgen verhaft, belegt seine umfangreiche Künstler-Biographie…
STEFAN RASCHE – “Westfalenpost Nr.110 – 11.05.1992”