…Die Bilder von Andrzej Piwarski sah ich zum ersten Mal in seiner Ausstellung in Bonn. Das war im Mai 1992. Die Ausstellung erlebte ich mit gemischten Gefühlen von Freude und Trauer. Die Freude brachte das Erleben der wahren Kunst. Traurig aber war alles, was das Schicksal dieses Künstlers erschwerte und was zur Aussage von vielen seiner Bilder gehört. Die Aussage dieser Bilder wirkt manchmal wie ein zorniger Aufruf oder wie ein wehmütiger Aufschrei. Doch in ihrer Gesamtheit sind seine Werke facettenreich vieldeutig und bergen manche Geheimnisse, die nicht auf den ersten Blick erfasst werden können. Da sind Merkmale wahrer Kunst. Die Bilder von Andrzej Piwarski möchte ich noch sehen, so wie man ein Gedicht immer wieder lesen will. Wenn man es auch vielleicht nie bis zu Ende erkennen kann, doch sich jedes Mal von ihm wieder angesprochen fühlt…
…Doch trotz all der bitteren und traurigen Reminiszenzen strahlen seine Bilder auch Freude und Hoffnung aus. Denn sie zeugen von dem unsterblichen Geiste Polens. Und sie bedeuten füe mich nicht wichtige Ereignisse der zeitgenössischen Kunst, sondern sie ermuntern und ermutigen, sie flössen neue Hoffnungen ein – Hoffnungen auf den unbezwingbaren Geist der Völker, denen die Kunst von Piwarski und Birger gehört…
LEW KOPELEW – Köln, 2.Dezember 1993 aus dem Katalog Andrzej Jan Piwarski, Barbara Ur und Krzesislaw PIwarski – Rathaus OSLO und Holst Halvorsens Kunsthandel OSLO – 1983